Unsere CO₂-Bilanz im Überblick
Insgesamt beläuft ich unsere Treibhausgas-Bilanz auf rund 1.180.000 Tonnen CO₂-Äquivalente. Die Grafik zeigt deutlich die ungleiche Verteilung der Emissionen auf die verschiedenen Scopes. Als Handelshaus sind die Emissionen für Wärmeversorgung und Strom vergleichsweise gering, der Schwerpunkt liegt klar auf Scope 3. Was genau hinter den einzelnen Werten steckt, ist im nachfolgenden Text zu den jeweiligen Scopes zu finden.
Dekarbonisierung unserer Produkte
Als Energieversorger sind wir uns der besonderen Verantwortung bewusst, an klimafreundlichen Alternativen zu fossilen Energieträgern zu arbeiten. Scope 3 in der Abbildung zeigt deutlich, wie viel unserer Gesamtemission auf die Nutzung unserer Produkte zurückfällt.
Wir beschäftigen uns in einem großen Strategieprozess, beginnend im Jahr 2020, mit der Dekarbonisierung unserer Produkte und wollen schrittweise unser Portfolio umbauen. In neuen Geschäftsfeldern wollen wir bewusst auf emissionsarme und emissionsfreie Energie-Lösungen setzen.
Dekarbonisierung des Standortes bis 2026
Wir haben große Pläne für die Liegenschaft in Bonn. Insgesamt 17 Millionen Euro werden investiert, um den Standort zu modernisieren und zu dekarbonisieren. Zum Standort gehört neben der Unternehmenszentrale mit Bestandsbau und Neubau an der Endenicher Straße das neue Parkhaus auf dem Knauber-Gelände, die von BAUHAUS gemietete Einzelhandelsfläche sowie die Feinkostmeile und das Knauber Facharztzentrum. Insgesamt sieht die Planung ein integriertes Gesamtenergiekonzept vor. Die großen Dachflächen werden saniert, gedämmt und mit einem Solarkraftwerk mit einer Gesamtleistung von 1.200 Kilowatt-Peak ausgestattet. Übrige Dachflächen und Fassaden sollen begrünt werden, denn die Bepflanzung sorgt neben dem Aspekt der Artenvielfalt auch für eine gute Dämmung gegen Hitze und Kälte. Darüber hinaus wird die Heizungsanlage, bestehend aus einem effizienten, erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk, um eine moderne und umweltfreundliche Luft-Wasser-Wärmepumpe ergänzt. In den älteren Gebäuden wird die Automatisierung der raumlufttechnischen Anlagen hin zum „smarten Gebäude“ weiter vorangetrieben. Bis 2026 wird die Umsetzung dieses Dekarbonisierungsplans die Emissionen des Standorts um ca. 75 Prozent reduzieren.
Temperaturabsenkung in der Energiekrise
In den Wintermonaten 2022 und 2023 erforderte die Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine besondere Maßnahmen. Knauber folgte dem Aufruf der Bundesregierung und senkte die Temperatur in Büros und Fluren um zwei Grad herab. Zusätzlich wurde auch die Warmwasserbereitstellung auf ein technisch notwendiges Minimum reduziert, das Licht gedrosselt und alle Mitarbeitenden zur Mithilfe aufgerufen.
Ökostrom
Bereits seit 2020 werden alle Knauber-Gebäude mit Ökostrom versorgt. Dadurch haben wir im Jahr 2023 474 Tonnen CO₂ im Vergleich zu konventionellem Strom vermieden. Unser Ökostrom stammt vorrangig aus skandinavischer Wasserkraft.
Mobilität – ÖPNV, Fahrrad und E-Autos
Knauber fördert Alternativen zum Pkw, um die Emissionen durch Pendelwege der Mitarbeitenden und Dienstfahrten zu verringern. Deshalb zahlt Knauber einen monatlichen Zuschuss von 20 Euro zum Deutschlandticket, um Fahrten mit dem ÖPNV noch attraktiver zu machen. Kurze Wege zu Auswärtsterminen können mit dem Dienstfahrrad „KnauBike“ unternommen werden. An der Unternehmenszentrale gibt es einen abschließbaren Fahrrad-Raum, eine Reparaturstation für Fahrräder sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes. Mit unserer Car Policy setzen wir seit 2021 verstärkt auf E-Antriebe, um unsere eigene Flotte klimafreundlicher zu machen. Wo konventionelle Antriebe aktuell noch sinnvoller sind, wie beispielsweise im Außendienst, wird auf Energieeffizienz geachtet.
CO₂-Kompensation
Nicht alle Emissionen lassen sich in unserer modernen Welt vermeiden, auch wenn wir an der Reduktion arbeiten. Deshalb kompensieren wir Teile unserer Emissionen mit Klimaschutzzertifikaten. Mit dem Einsatz der Zertifikate werden Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt, in denen Subventionen für den Klimaschutz selten sind. Außerdem achten wir bei der Auswahl der Projekte darauf, dass für die lokale Bevölkerung Mehrwerte entstehen: durch eine Verbesserung des Bildungs- und Gesundheitsangebots.
Aktuell kompensieren wir unsere Emissionen aus Scope 1, Scope 2 und Teilen von Scope 3. Das betrifft alle Warenauslieferungen von Heizöl, Kraftstoff, Tankgas, Flaschengas, Holzpellets, darüber hinaus Dienstreisen, Pendeln der Mitarbeitenden zum Büro, Papier- und Druckerzeugnisse, Leitungswasser, Abfälle sowie die Vorkette von Scope 1 und 2. Damit kompensieren wir rund 12 Prozent unserer Gesamtemission. Dieser Anteil soll perspektivisch gesteigert werden.